Pressemitteilung des Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein
21. Oktober 2013
Landwirtschaftsminister Habeck besichtigt unkonventionellen Kuhstall: Kälber bleiben länger bei ihren Müttern
GRÖMITZ. Landwirtschaftsminister Robert Habeck hat sich heute (21. Oktober) über neue Formen der Kälberaufzucht informiert. Er besichtigte den DEMETER-Hof Klostersee in Cismar bei Grömitz, wo Kälber in einer neuen Stallanlage anders als sonst üblich bei der Mutterkuh aufgezogen werden.
Eine solche muttergebundene Kälberaufzucht könne sich als förderlich für die Tiergesundheit und die Milchqualität erweisen, sagte Habeck anlässlich der Fertigstellung des neuen Stalls. „Schleswig-Holstein ist ein Milch-Land. Hier ist der richtige Ort, um neue Formen der Milchviehhaltung auszuloten. Für eine zukünftige Beziehung zwischen Mensch und Tier ist es gut mit neuen Impulsen an die traditionellen Haltungsformen heranzugehen.. Auf dem Hof Klostersee können wir sehen, wie es gehen kann.“ Ihm sei allerdings bewusst, dass die hier geübte Kälberaufzucht nicht für jeden Betrieb wirtschaftlich praktikabel sei. Abzuwarten sei, ob sich diese Form der Milchviehhaltung auch auf die konventionelle Landwirtschaft übertragen lasse, so Habeck. Üblich ist in der Milchviehhaltung, dass das Kalb in den ersten ein bis drei Lebenstagen von der Mutter getrennt wird. Auf dem Hof Klostersee bleiben die Kälber bis zu drei Monate mit den Mutterkühen zusammen.
Der Stall-Neubau bietet den Tieren viel Platz im Liegebereich und großzügige Laufflächen sowie die Möglichkeit zum ganztägigen Weidegang. Knut Ellenberg, einer von zwei Landwirten der Hofgemeinschaft Klostersee, über den neuen Stall: „Die offene Gliederung des Stalles erlaubt uns intensiv in der Herde mit den Tieren zu arbeiten. Wir haben noch viele eigene Forschungsfragen mit unseren Tieren. Die Verbindung von Mutter zu Kalb können wir im neuen Stall ganz vielfältig gestalten und so wichtige Erfahrungen sammeln.“
Die Hofgemeinschaft hatte den Neubau zu einem erheblichen Teil durch den Verkauf von Kuhanleihen finanzieren können. Mit dem Erwerb von „Kuh-Aktien“ konnten Kunden, Freunde und Feriengäste Anteilseigner werden und so ihren eigenen Beitrag zum Erfolg des Vorhabens leisten. Ellenberg weiter: „Unsere Landwirschaft braucht die Nähe, den Austausch und verlässliche Verbindungen in die moderne Gesellschaft hinein. An den Anleihen hat weniger die Aussicht auf Zins als vielmehr das unmittelbare Beteiligt sein an der Entwicklung interessiert “ Minister Habeck: „Diese kreative Art der Finanzierung zeigt, wie sehr sich Kunden und Besucher mit dem Hof verbunden fühlen“.
Auszüge aus der Presseresonanz auf den Besuch von Minister Robert Habeck auf dem Hof Klostersee
- 22.10.2013: Kieler Nachrichten: „Zurück zu den Zitzen“ Habeck studiert neue Formen der Milchvieh-Haltung.
- 22.10.2013: Segeberger Zeitung: Zurück zu den Zitzen (gleicher Artikel wie in den Kieler Nachrichten)